Internationale Studierende in Deutschland

Zentrale Ergebnisse zu internationalen Studierenden aus der 22. Sozialerhebung

Die 22. Sozialerhebung, die im Sommersemester 2021 durchgeführt wurde, gibt einen Überblick über die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland. Insgesamt nahmen rd. 188.000 Studierende an der Befragung teil – davon waren rd. 15% internationale Studierende.

Studienland Deutschland

Mögliche Gründe für den Studienstandort Deutschland sind u.a. die hohe Lebensqualität, der Wunsch nach dem Studium in Deutschland zu arbeiten sowie die wirtschaftliche Lage Deutschlands und der Wunsch, Deutschland kennenzulernen.

Bei der Entscheidung für den Hochschulstandort sind für internationale Studierende folgende Aspekte bedeutsamer als für deutsche Studierende: Ranking des Fachs, Tradition und Ruf der Hochschule, Internationale Ausrichtung der Hochschule, Möglichkeit des Teilzeitstudiums und hochschulspezifische Beratungs- und Unterstützungsangebote

Nur knapp 60% der internationalen Studierenden fühlen sich in Deutschland (sehr) willkommen 80% fühlen sich in Deutschland (sehr) sicher. 78% würden Deutschland als Studienland weiterempfehlen.

Vorbildung und Anerkennung von Studienleistungen

70% der befragten internationalen Studierenden stammen aus akademisch gebildeten Elternhäusern (vs. 56% deutsche Studierende).

50% verfügen zum Studienbeginn in Deutschland bereits über einen Bachelor-Abschluss. 24% haben bisher keine Studienerfahrung. 12 % verfügen bereits über einen zweiten Abschluss (z.B. Master). 10% haben im Herkunftsland mit einem Studium begonnen. 9% besuchen in Deutschland ein Studienkolleg.

Bei 75% wurden die ausländischen Bildungsabschlüsse oder Studienleistungen voll anerkannt, bei 15% teilanerkannt. Bei 5% wurden frühere Leistungen nicht anerkannt.

Leben

Nur 51% der internationalen Studierenden sind während des Studiums erwerbstätig bzw. jobben, möglicherweise, weil sie ihren Nebenjob pandemiebedingt verloren hatten, wegen aufenthaltsrechtlicher Auflagen oder weil sie häufiger aus einem akademischen Elternhaus kommen bzw. durch Förderprogramme unterstützt werden. Im Schnitt wird 15 Stunden/Woche gearbeitet.

Für internationale Studierende stellt sich die Wohnungssuche oft problematisch dar: 39% haben sich häufiger vergeblich auf eine Wohnung beworben.

Die Wohngemeinschaft ist mit 38% die beliebteste Wohnform internationaler Studierender, 31% leben allein, 22% leben mit einer*m (Ehe)Partner*in zusammen. Mit rund 35% stellen internationale Studierende einen beträchtlichen Anteil an Wohnheimbewohner*innen. Allerdings sind nur 61% mit ihrer Wohnsituation zufrieden.

Schwierigkeiten und Unterstützung

Internationale Studierende haben mit 88,5% einen hohen Beratungsbedarf, vor allem zu finanziellen Fragen, wie der Studienfinanzierung, der Wohnungsfinanzierung oder Krankenversicherung. Zudem besteht Beratungsbedarf wie z.B. bei Partnerschaftsproblemen, depressiven Verstimmungen, der Vereinbarkeit von Studium und Kind, Nachteilsausgleichen, Prüfungsangst, Arbeitsorganisation und Studienabschlussproblemen.

Zum Hintergrund der Erhebung

Die Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks ist die größte und traditionsreichste Studierendenbefragung in Deutschland, sie wird vom BMBF gefördert und vom DZHW wissenschaftlich durchgeführt.

 

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