26.02.2024

Tipps und Informationen Nr. 02/2024

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Aus DSW und IBS

IBS: Fachtagung „Neurodivergenz + Studium“ – Save the date: 14. + 15.11.2024

Belange von Studierenden mit Neurodivergenz, wozu z.B. Autismus-Spektrum-Störungen, ADHS und Legasthenie gehören, werden im Hochschulkontext zunehmend wahrnehmbar. Ihre Anforderungen an barrierefreie Studienbedingungen und angemessene Vorkehrungen stellen Hochschulen und ihre Mitglieder im Zusammenhang mit Lehre, Lernen und Prüfen nicht selten vor Herausforderungen, die auch zur Überprüfung von Vorstellungen über „Anders- und Normal-Sein“, über Behinderung und Beeinträchtigung anregen. Die diesjährige IBS-Fachtagung, die sich mit verschiedenen Dimensionen des Themas beschäftigen soll, wird am 14. und 15. November 2024 als Präsenzveranstaltung in Berlin-Mitte stattfinden und richtet sich primär an Beauftragte und Beratende von Studierenden mit Behinderungen/chronischen Erkrankungen in Hochschulen und Studierendenwerken. Programm und Anmeldeunterlagen sind in Planung und werden voraussichtlich im 3. Quartal zur Verfügung stehen.

IBS: Seminar „Auslandsmobilität mit Erasmus+ – Fördermöglichkeiten für Studierende mit Behinderungen“ – Präsentation online

Im o.g. Seminar stellte Dr. Frauke Stebner, Referentin für soziale Teilhabe der Nationalen Agentur für Erasmus+-Hochschulzusammenarbeit beim DAAD, am 12.12.2023 auf Einladung der IBS die Struktur des Erasmus+-Programms inklusive der speziellen Fördermöglichkeiten für Studierende mit Behinderungen/chronischen Krankheiten vor. Ergänzt wurde der Vortrag durch den Erfahrungsbericht von Julia Proft von der Uni Magdeburg, die als Kampagnenbotschafterin von "Studieren weltweit" ganz besonders Studierende mit Behinderung/chronischer Krankheit für ein Auslandsstudium motivieren will. Beide Präsentationen sind jetzt online.

DSW: Stellungnahme zum Gesetzentwurf zur Novellierung des Brandenburgischen Hochschulgesetzes – Berücksichtigung der Belange von Studierenden mit Behinderungen

In seiner Stellungnahme zum o.g. Gesetzentwurf nimmt das DSW auch die Sicherung der Belange von Studierenden mit Behinderungen in den Blick und wirbt dafür, sich durchgehend auf die Legaldefinition von Behinderung im Brandenburgischen Behindertengleichstellungsgesetz zu beziehen, angemessene Vorkehrungen auch für Studienbewerber*innen mit Behinderungen in den Zulassungsverfahren zu sichern und eine angemessene Ressourcenausstattung der Beauftragten für die Belange der Studierenden mit Behinderungen gesetzlich zu verankern.

Für die Beratungspraxis

IBS: Leitfaden „Internationale Studierende mit Behinderungen: aufenthaltsrechtliche Bedingungen und Sozialleistungsansprüche“ – Vollständige Überarbeitung durch Prof. D. Frings jetzt online

Frau Prof. Dorothee Frings hat ihren o.g. Leitfaden von 2018, herausgegeben vom Deutschen Studierendenwerk, vollständig aktualisiert. Dabei wurden insbesondere Auswirkungen des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes inkl. des Gesetzes zur Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, die Neuausrichtung der Eingliederungshilfe im SGB IX und die Leistungsansprüche des neu geschaffenen Gesetzes über die soziale Entschädigung als SGB XIV berücksichtigt. Viele der Ansprüche auf Sozialleistungen, die für Studierende mit Behinderungen wichtig sein können – wie die Leistungen der Eingliederungshilfe – hängen nach wie vor vom Aufenthaltsstatus der Studierenden ab. Es dominiert der Ausschluss von Sozialleistungen, auch wenn im Detail Verbesserungen im Sinne der Studierenden, Ausbildungswechsler*innen und Absolvent*innen zu verzeichnen sind. Nur Leistungen der gesetzlichen Kranken-, Pflege- (Vorversicherungszeit: 2 Jahre) und Unfall-Versicherung bzw. der Sozialen Entschädigung nach SGB XIV sind vom Aufenthaltsstatus unabhängig. Angesichts des komplexen Themenfeldes sind gerade für internationale behinderte und chronisch kranke Studierende qualifizierte Informationen und Beratung vor bzw. zu Beginn des Studiums von besonderer Bedeutung. Zusammen mit der Handreichung für Beratende wurden auch die zwei FAQs – separat für behinderte Studierende aus der EU und aus Drittstaaten – aktualisiert.

Aktion Luftsprung: Stipendium für Studierende mit chronischen Erkrankungen – Bewerbung noch bis zum 31. März möglich

„aktion luftsprung“ stellt i.d.R. jährlich fünf jungen Menschen mit chronischen Erkrankungen ein Stipendium (max. 500 EURO/Monat) zur Finanzierung von Ausbildung oder Studium zur Verfügung. Zusätzlich profitieren die Stipendiat*innen von der Unterstützung durch das luftsprung-Mentor*innen-Team. Gefördert werden Menschen mit einer chronischen, systemischen Erkrankung, die hohe Leistungsbereitschaft für ihre Ausbildung bzw. ihr Studium sowie Engagement für ihre Mitmenschen zeigen. Die Förderung ist auf ein Jahr begrenzt (Wiederbewerbung zulässig) und beginnt für die ausgewählten Stipendiat*innen i.d.R. im Oktober.

Aus Hochschulen und Studierendenwerken

Universität Bielefeld: 1 Million EURO vom Land NRW für neues „Kompetenzzentrum barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.nrw“

Das Land NRW und die Kanzler*innen der nordrhein-westfälischen Hochschulen haben die Schwerbehindertenvertretung / Zentrale Anlaufstelle Barrierefrei (ZAB) der Universität Bielefeld mit dem Aufbau eines „Kompetenzzentrums barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.nrw“ betraut, das digitale Barrierefreiheit von Anwendungen und Systemen in der Hochschulverwaltung für alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen erarbeiten soll. Das Projektvorhaben wird durch das Land NRW mit einer Million Euro bis 2026 gefördert, um die Umsetzung des E-Government-Gesetzes und der damit verbundenen Richtlinie zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu unterstützen.

Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw: Checklisten Barrierefreiheit in der digitalen Lehre veröffentlicht

Das Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit NRW hat eine Sammlung von Checklisten zur Barrierefreiheit in der digitalen Lehre herausgegeben. Lehrende können sich damit einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten zur barrierefreien Gestaltung ihrer Materialien und Veranstaltungen verschaffen oder die Publikation als Nachschlagewerk in der praktischen Arbeit nutzen. Die Checklisten entstanden in Zusammenarbeit mit [email protected] (Baustein TiDA). Sie werden ergänzt durch Einzelchecklisten für barrierefreie Dokumente und Präsentationen. Weitere Checklisten zu barrierefreien PDFs und Videos sind in Arbeit. Das Kompetenz-Zentrum digitale Barrierefreiheit.nrw ist ein Projekt der digitalen Hochschule NRW (dh.nrw). Die Konsortialführung liegt bei DoBuS an der TU Dortmund.

Studentenwerk Leipzig: Barrierefreies Wohnen – auch mit Assistenz

Immer wieder stehen (angehende) Studierende vor der Frage, wie sie eine bezahlbare barrierefreie Unterkunft organisieren können, in der bei Bedarf an 24h-Assistenz auch Platz für die benötigte Assistenzkraft ist. Es ist deshalb besonders wichtig, über entsprechende Angebote zu informieren, wie es das z.B. das Studentenwerk Leipzig tut, das im Studentenwohnheim Bornaische Str. in Leipzig in zwei seiner 3er-WGs barrierefreie Wohnbedingungen bietet und bei Bedarf die Zusatznutzung eines der Zimmer für die Assistenz ermöglicht. Ein behinderungsbedingter finanzieller „Mehrbedarf Wohnen“ kann übrigens unter bestimmten Voraussetzungen über die Eingliederungshilfe zur sozialen Teilhabe nach SGB IX geltend gemacht werden (dazu: Urteil des Bundessozialgerichts).

Aus Verbänden, Interessengemeinschaften und der Selbsthilfe

Bayerischer Hausärzteverband: Hausärzte fordern mehr Lehre zu inklusiver Medizin im Studium – Positionspapier vorgelegt

Der Bayerische Hausärzteverband sieht Lücken in der Ausbildung angehender Mediziner*innen im Zusammenhang mit der Behandlung von Patient*innen mit (komplexen) Behinderungen und fordert eine Verankerung entsprechender Ausbildungsinhalte. Die AG „Inklusive Medizin“ des Verbandes benennt in ihrem Positionspapier sieben Bereiche, in denen Medizinstudierende theoretische und praktische Kompetenzen erwerben sollten. Dazu gehören z.B. Kenntnisse im Umgang mit individuell bedarfsgerechten Kommunikationswegen, zu sozialrechtlichen Grundlagen von Teilhabe- und Hilfeleistungen sowie über Basisversorgungsstrukturen. Für notwendig werden außerdem Kenntnisse zur Berücksichtigung individuell beeinträchtigungsbezogener Belange im Zusammenhang mit Diagnose und Schmerzerkennung sowie Therapieentscheidungen erachtet. „Deutschland bekennt sich zur Umsetzung der Inklusion. Und Inklusive Medizin ist ein wichtiger Teil davon. Das muss sich endlich auch im Medizinstudium niederschlagen“, betonte Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes.“ (Quelle: Ärzteblatt vom 15.2.2024)

Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (bvkm): Steuermerkblatt für Familien mit behinderten Kindern 2023/24

Das aktualisierte Steuermerkblatt des bvkm (Stand: Januar 2024) ist für alle Familien gedacht, die behinderungsbedingte Belastungen von Kindern – auch volljähriger Kinder in Ausbildung – steuermindernd geltend machen wollen. Das Merkblatt kann beim Ausfüllen der Einkommenssteuerklärung für das Jahr 2023 zum hilfreichen Begleiter werden, da es dem Aufbau der Antragsvordrucke folgt.

REHADAT: Umfrage zu Asthma im Arbeitsleben – Unterstützung erbeten

Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen und kann eng mit der beruflichen Tätigkeit zusammenhängen. Um ein umfassendes Bild über die Auswirkungen von Asthma auf das Arbeitsleben zu erhalten, möglichen Unterstützungsbedarf und hilfreiche Maßnahmen zu identifizieren, haben die Mitarbeiter*innen von REHADAT-Wissen eine Online-Umfrage entwickelt. Alle berufstätigen Menschen mit Asthma – dazu zählen auch jene in Ausbildung, im studentischen Nebenjob oder der wissenschaftlichen Qualifizierung – sind eingeladen, an dieser Umfrage teilzunehmen und ihre persönlichen Erfahrungen mitzuteilen. Die Ergebnisse der Umfrage fließen in eine neue Ausgabe der Reihe REHADAT-Wissen zum Thema Asthma ein. Die Umfrage wird von REHADAT, einem Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V., durchgeführt und von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) unterstützt.

Aus Bund und Ländern

BMBF: 1. Förderaufruf „Wissenschaft- und Hochschulforschung“ – Einreichungsfrist von Projektskizzen: 5. April 2024

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will die Bearbeitung innovativer und praxisorientierter Forschungsfragen im Rahmen des Schwerpunkts „Wissenschafts- und Hochschulforschung“ fördern. Im Schwerpunkt-Modul C können Gelder für Forschungsvorhaben beantragt werden, die sich auf der Basis empirischer Forschung mit der Erarbeitung konkreter Lösungsvorschläge für aktuelle Herausforderungen in Wissenschaft und Hochschule beschäftigen wollen. Das Themenspektrum könnte – so die Ausschreibung – von Fragen zu den psychosozialen Folgen der Pandemie über aktuelle Digitalisierungsentwicklungen bis zu Problemen der Studienfinanzierung reichen. Hier könnten wohl auch Forschungsfragen zu Inklusion und Barrierefreiheit im Hochschulkontext anknüpfen. Antragsberechtigt sind staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen, außeruniversitäre Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und weitere zum Sektor der staatlichen Hochschulen gehörende Institutionen und Trägereinrichtungen. Einreichungsfrist der Projektskizzen ist der 5. April 2024. Bei Fragen zur Förderung: [email protected] oder telefonisch (11 - 15 Uhr) unter +49 30 3100 78 5508.

Behindertenbeauftragter der Bundesregierung: Teilhabe von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen stärken - Teilhabeempfehlungen

Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, übergab die "Teilhabeempfehlungen für eine inklusivere Gesellschaft – auch für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen" der Politik. Ziel dieser Empfehlungen ist es, für die Bedarfe von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen zu sensibilisieren und eine Verpflichtung zur Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen zu schaffen. Die Teilhabeempfehlungen umfassen neben dem Bereich Gesundheit auch die Bereiche Arbeit, Bildung, Digitalisierung und Gewaltschutz. Hochschulen werden aufgefordert, sich Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen und ohne formale Hochschulzugangsberechtigung mehr zu öffnen. Gedacht wird dabei insbesondere an Qualifizierungsangebote von Hochschulen der bildenden und darstellenden Künste.

Aus Wissenschaft und Forschung

Dr. A. Goldbach, N. Leonhard: „Kritische Auseinandersetzung mit partizipativer Hochschullehre“

Die Wissenschaftler*innen Dr.in Anne Goldbach und Nico Leonhardt von der Uni Leipzig stellen die Entwicklung partizipativer Lehrformate im deutschsprachigen Raum vor, in denen Menschen mit Behinderungserfahrung, aber ohne formale Hochschulzugangsberechtigung als Expert*innen in eigener Sache in die Hochschullehre einbezogen werden. Bekannt wurde der Ansatz des Kieler Instituts für Inklusive Bildung in Deutschland, dessen Idee in anderen Projekten, z.T. mit anderen konzeptionellen Ausrichtungen, aufgegriffen wurde. Die Wissenschaftler*innen Goldbach und Leonhard, die selbst in das Hochschulprojekt ‚QuaBIS‘ („Qualifizierung von Bildungs- und Inklusionsreferent*innen in Sachsen“) an der Universität Leipzig eingebunden waren, setzen sich kritisch-reflexiv mit den erprobten Lehr-/Lern-Settings und den Rollenzuschreibungen der daran beteiligten Akteur*innen auseinander. Grundlage dafür sind die Ergebnisse einer Befragung unter teilnehmenden Lehramts-Studierenden der Uni Leipzig. Die Ergebnisse zeigen, dass auch in einem inklusionsorientierten Setting Wissensvermittler*innen mit Behinderungserfahrung zu oft als „die Anderen“ gesehen und adressiert werden und dass partizipative Lehrangebote zwar als bereichernde Abwechslung, aber häufig nicht als ausreichend professionelle Vorbereitung auf berufliche Herausforderungen eingeschätzt werden. Die Autor*innen wünschen sich einen Fachdiskurs, der diese Spannungsfelder offenlegt, analysiert und kritisch diskutiert, um eine Weiterentwicklung partizipativer Hochschullehre konstruktiv zu fördern.

PH Heidelberg: Befragung zum Thema „Kommunikation tauber Studierender im universitären Kontext“ – Unterstützung durch taube und gebärdensprachlich orientierte Studierende und Alumni erbeten – Befragungsschluss: 5. März 2024!

Studierende des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen an der PH Heidelberg haben einen Fragebogen zur Kommunikationssituation tauber und gebärdensprachlich orientierter Studierender entwickelt. Er richtet sich an Studierende und Alumni gleichermaßen. Ihr Ziel ist es, die kommunikative Situation tauber Studierender in Deutschland zu erforschen, um mögliche Barrieren im Studienalltag aufzudecken und Wege zu finden, diese abzubauen. Sie möchten ein besseres Verständnis für die Herausforderungen gewinnen, mit denen taube Studierende konfrontiert sind, und dazu beitragen, dass ihre Bedürfnisse besser wahrgenommen und unterstützt werden. Anonymität und Datenschutz werden zugesichert. Das Forschungsprojekt wird von Prof. Dr. Uta Benner, Prof. Dr. Johannes Hennies und Markus Fertig betreut. Das Ausfüllen dauert ca. 10 – 15 Minuten. An alle Multiplikator*innen: bitte weiterleiten!

Publikationen

Prof. Dr. Thomas Grosse: „Musik studieren mit Behinderung“

In seinem Beitrag, publiziert über das „Deutsche Musikinformationszentrum“, setzt sich der Autor mit bestehenden Barrieren beim Zugang zu Musikstudiengängen und mit Ansätzen zur (Weiter-)Entwicklung inklusiver Musikhochschullehre auseinander. Dabei nimmt er auch die starken Exklusionsmechanismen und Gefährdungen des späteren Berufsfeldes in den Blick. Auf Hochschulleitungsebene sei vielerorts die deutliche Bereitschaft zu erkennen, die Musikhochschulen inklusiver zu gestalten. Leider fehlten bislang Studien mit belastbaren Daten, die Grundlage für eine inklusionsorientierte Weiterentwicklung sein könnten. Prof. Dr. Thomas Grosse ist Rektor der Hochschule für Musik Detmold und Sprecher der Landesrektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen NRW.

Aus den Medien

ARD – Der KI-Podcast: „Kann KI Barrieren abbauen – oder schafft sie neue?“

„Die KI-Technologie verspricht einfachere Inklusion: Von der Bilderkennung über künstliche Stimmen bis zur Übersetzung mit Gebärden-Avataren. Aber taugen die verfügbaren Tools, was sie versprechen?“ Die Journalist*innen Fritz Espenlaub und Marie Kilg haben mit verschiedenen Expert*innen gesprochen. Es wird deutlich, dass Technologien zu häufig als Lösung des „Problems Behinderung“ angesehen und überwiegend ohne Menschen mit Beeinträchtigungserfahrungen entwickelt werden. Folge: Wünsche, Anforderungen und Würde der Nutzer*innen werden nicht angemessen berücksichtigt. Nicht von ungefähr wird im Zuge fortschreitender Digitalisierung die Schnittstelle von Behinderung und Technologie – Stichwort: „Technoableism“ – kritisch reflektiert.

„andererseits“: Unter der Lupe – Filmkritik: Autismus

Autist*innen nehmen die Welt anders wahr als neurotypische Menschen. In dem Video bewerten die Autist*innen Sam und Tamara die Darstellung von Autismus in aktuellen Serien. Ihre Kommentare sollen Zuschauer*innen, die selbst nicht autistisch sind, einen Einblick in die autistische Wahrnehmung der Welt geben. Das funktioniert – auch ohne Kenntnis der besprochenen Serien.

„Diversity Yes!“: „Einbindung von Menschen mit Behinderung – Es könnte so einfach sein…“

Juristin Henriette Schwarzer, ohne Arme geboren, berichtet in der Podcast-Folge über Barrieren in der Ausbildung und über ihren Weg in die berufliche Selbstständigkeit. Sie ist überzeugt davon, dass divers aufgestellte Unternehmen enorme Vorteile haben und gibt eigene Erfahrung bei der Gestaltung inklusiver Arbeitsbedingungen weiter. Ihr Ziel ist es, Barrieren zu überwinden – individuell lösungsorientiert, offen und vertrauensvoll. Skeptische Arbeitgeber*innen können sich von Frau Schwarzer inspirieren lassen.

Presseportal HU Berlin: „Gegen Barrieren angehen: Wie es ist, mit einer Beeinträchtigung zu studieren“

Katja Tempke hat ihren Master für den Lehramtsstudiengang „Bildung an Grundschulen“ an der HU Berlin erfolgreich absolviert und bereitet sich auf ihr Referendariat vor. Sie hat sich in ihrer Studienzeit intensiv in den HU-Gremien für Barrierefreiheit und inklusionsorientierte Weiterentwicklung der Hochschule engagiert, auch weil sie sich als Studentin mit Beeinträchtigung im Studium selbst mit vielen Barrieren auseinandersetzen musste. Davon berichtet sie im Interview. Als Referendarin und zukünftige Grundschullehrerin möchte sie Inklusion weiterentwickeln, um die Situation für betroffene junge Menschen zu verbessern. „Bildungsgerechtigkeit ist für Menschen mit Behinderung existenziell“, unterstreicht sie.

SWR1: „Burnout statt Bachelor: immer mehr Studierende in psychologischer Behandlung“ – Interview mit Andrea Porz, Beratungsleiterin im Studierendenwerk Koblenz

„Erhöht Studieren das Risiko, psychisch zu erkranken? Oder sehen wir hier nur eine Facette eines Problems, das die gesamte Ausbildungs- und Arbeitswelt betrifft?“ - Andrea Porz, Beratungsleiterin im Studierendenwerk Koblenz, ordnet die Entwicklung der steigenden Zahl von Studierenden, die sich mit psychischen Problemen an die Beratungsstellen der Studierendenwerke und Hochschulen wenden, ein.

Termine

BAG Selbsthilfe: Hybride Fachtagung „Perspektive ändern: Digitale Barrierefreiheit in der Arbeitswelt“

Das Projekt Teilhabe 4.0 lädt im Rahmen einer hybriden Fachtagung dazu ein, gemeinsam mit Expert*innen auf die Möglichkeiten der Gestaltung von digitaler Barrierefreiheit in der Arbeitswelt zu blicken. Keynotes, Podiumsdiskussionen und Best-Practice-Beispiele sollen zum Austausch über Strategien und Methoden anregen, die anstehenden digitalen Entwicklungen in der Arbeitswelt inklusiv und nachhaltig zu gestalten. Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, eröffnet und begleitet die Fachtagung. Moderiert wird die Veranstaltung von Dörte Maack. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Termin: 29. Februar 2024 (10.30 – 16.30 Uhr)
Veranstaltungsort: hybrid; (in Präsenz: Kleisthaus, Berlin; Anmeldeschluss: 12.02.)
Anmeldeschluss digitale Teilnahme: 26. Februar 2024
Zielgruppe: am Thema Interessierte
Veranstalter: Projekt Teilhabe 4.0, durchgeführt von der BAG SELBSTHILFE e.V. und dem Kompetenzzentrum Barrierefreiheit Volmarstein in Kooperation mit dem Fachgebiet Rehabilitationstechnologie der Technischen Universität Dortmund

kubia.nrw: Digitale Infoveranstaltungsreihe „Basiswissen Barrierefreiheit“

Das Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur (kubia) hat eine fünfteilige Qualifizierungsreihe „Basiswissen Barrierefreiheit“ erarbeitet, in der Informationen und Praxistipps zur Analyse, Planung und Umsetzung von Barrierefreiheit in Kunst und Kultur weitergegeben werden. Die insgesamt fünf Veranstaltungen orientieren sich an den fünf Kategorien des „kubia-Vorgehensmodells Barrierefreiheit“: Bewegen, Hören, Sehen, Empfinden und Verstehen. Jede Veranstaltung ist einer Kategorie gewidmet. Ziel ist es, aus verschiedenen Behinderungsperspektiven zu verstehen, welche Barrieren in Bezug auf die jeweilige Kategorie entstehen können. Die Veranstaltungen geben Anregungen, wie Barrieren gesenkt und Zugänge geschaffen werden können. Sie können einzeln oder als Reihe besucht werden. Zu jeder Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Termine: 27. Februar 2024: Kategorie Bewegung; 25. April 2024: Kategorie Hören; 28. Mai 2024: Kategorie Sehen; 27. August 2024: Kategorie Empfinden; 19. November 2024: Kategorie Verstehen
Ort: digitale Veranstaltung
Zielgruppe: nordrhein-westfälische Mitarbeiter*innen von Kultureinrichtungen und Akteur*innen der Freien Szene aller künstlerischen Sparten, Diversitätsagent*innen und Barrierefreiheitsscouts mit Behinderung, die ihr Wissen erweitern möchten
Veranstalter: kubia

KCS: „Digitaler Zugang für alle?! Die Umsetzung der UN-BRK an Hochschulen“

Die Online-Veranstaltung der Koordinierungsstelle Chancengleichheit Sachsen (KCS) widmet sich aktuellen Gelingens- und Hemmfaktoren für eine barrierefreie (digitale) Hochschullehre. Im Rahmen der Veranstaltung stellt Victoria Engels die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit vor und Felix Metscher gibt einen kurzen Input zur Umsetzung von Barrierefreiheit in digitalen Formaten. Im Anschluss daran sprechen Victoria Engels, Felix Metscher und weitere Expert*innen über ihre persönlichen Erfahrungen und gelungene Maßnahmen einer barrierefreien (digitalen) Hochschullehre. In einer abschließenden Diskussion soll nach Wegen gesucht werden, wie eine umfassende Barrierefreiheit als Querschnittsaufgabe der Hochschulen weiter vorangebracht werden kann, um die Vereinbarkeit von Studium und Beeinträchtigung zu verbessern.

Termin: 26. März 2024 (11.30 – 13.00)
Ort: Online-Veranstaltung via ZOOM
Anmeldung: bis 25. März 2024
Zielgruppe: Interessierte, bundesweit
Veranstalter: Koordinierungsstelle Chancengleichheit Sachsen (KCS)

HFD: University:Future Festival 2024 „Tales of Tomorrow“

Für die Hochschulen sind die Gestaltungsoptionen im Zusammenhang mit KI und digitaler Lehre gleichzeitig Chance und Herausforderung. Auf dem University:Future Festival gibt es die Gelegenheit, sich mit dem Thema digitale Hochschule auseinanderzusetzen. Es findet unter dem Motto „Tales of Tomorrow“ vom 5. bis 7. Juni statt – online sowie auf Bühnen in Berlin, Bochum, Heilbronn, Leipzig und Nürnberg. Unter anderem konnten die Transformationsforscherin Maja Göpel und der Bildungssoziologe Steve Fuller als Keynote-Speaker*innen gewonnen werden. Interessierte können sich jetzt anmelden. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Termin: 5. – 7. Juni 2024
Ort: online sowie auf Bühnen in Berlin, Bochum, Heilbronn, Leipzig und Nürnberg
Anmeldung: erforderlich
Zielgruppe: alle am Thema Interessierten
Veranstalter: Hochschulforum Digitalisierung + Stiftung Innovation in der Hochschullehre mit Unterstützung des Stifterverbands

Stellen, Praktika, Karriereprogramme

solution worker: Kaufmännische*r Werkstudent*in, 100% remote

Gerade für Studierende mit Behinderung ist es oft schwierig, eine barrierearme, an eigene Bedarfe angepasste Arbeitsstelle zu finden. Bei vorliegendem Stellenangebot kann zu 100% remote gearbeitet werden – sogar in der Onboarding-Phase. Gesucht wird eine Verstärkung für Projektarbeit für 10 – 15 Wochenstunden. Die Firma solution worker berät und unterstützt StartUps, Unternehmer*innen und Selbständige. Die Unternehmer*innen setzen ausweislich ihrer Website auf Inklusion und Diversity und beantworten individuelle Fragen zu Diversity und Inklusion sowie zum Umgang mit Barrieren.