29.09.2022

IBS-Newsletter vom 30.09.2022

Tipps und Informationen Nr. 8 / 2022

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Aus DSW und IBS

Novelle Sächsisches Hochschulgesetz: Stellungnahme des Deutschen Studentenwerks zum Referentenentwurf

Die Stellungnahme des Deutschen Studentenwerks (DSW) thematisiert unter Punkt 8 die besonderen Belange von Studierenden mit Behinderungen. Insbesondere wirbt das DSW dafür, in Anlehnung an Regelungen der meisten anderen Bundesländer das Amt der/des Beauftragten für Studierende mit Behinderungen gesetzlich zu verankern und deren/dessen Arbeitsfähigkeit rechtlich angemessen abzusichern. 

Für die Beratungspraxis

Begabtenförderungswerke: Nebenbestimmungen aktualisiert

Im August 2022 sind die Nebenbestimmungen für die Vergabe von Stipendien der Begabtenförderungswerke, dazu gehören z.B. die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung oder das Cusanuswerk, vom BMBF aktualisiert und an BAföG-Kriterien angepasst worden. Aus diesem Anlass möchten wir daran erinnern, dass unter Punkt IV.3 verankert ist, dass bei der Vergabe und Ausgestaltung der Förderung die spezifische Situation Studierender und angehender Wissenschaftler*innen mit Behinderungen/chronischen Krankheiten entsprechend des Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen (§ 1 BGG) besonders zu berücksichtigen ist, um Benachteiligungen bei der Förderung zu vermeiden. In begründeten Einzelfällen kann z.B. die Altershöchstgrenze überschritten oder die Studienförderung über die festgesetzte Höchstdauer hinaus verlängert werden. Eine entsprechende Passage findet sich auch in den Nebenbestimmungen für das Aufstiegsstipendium für Berufserfahrene.

Entlastungspaket der Bundesregierung: konkrete Maßnahmen für Studierende - eine Übersicht

In der Übersicht des Deutschen Studentenwerks sind die finanziell wirksamen Entlastungen für Studierende nach den Beschlüssen der Bundesregierung zum Entlastungspaket am 04.09.2022 zusammengefasst.

Aus Bund und Ländern

Petitionsausschuss für Verbesserungen bei der Gewährung von Waisenrente für Menschen mit Behinderungen

Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags hat am 21. September beschlossen, eine Petition mit der Forderung nach Weitergewährung einer Waisenrente für behinderte Menschen über die Vollendung des 27. Lebensjahres hinaus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit dem zweithöchsten Votum „zur Erwägung“ zu überweisen, „soweit es darum geht, die Waisenrente für Menschen mit amtlich anerkannter Schwerbehinderung auch bis zur Vollendung des 29. Lebensjahres auszuzahlen". Der studierende Petent hatte beeinträchtigungsbezogene Gründe für die Verlängerung seiner Studienzeit vorgetragen und tritt dafür ein, neben der Ableistung von Wehr- und Bundesfreiwilligendienst auch diese Begründung für eine Verlängerung der Bezugsdauer von (Halb)Waisenrente anzuerkennen.

Aus Wissenschaft und Forschung

TK NRW + NRW-Landesverband für Studierende NRW: FeLS Digitales Forum der LRS Selbsthilfegruppe - Nutzer*innen willkommen!

FeLS steht für “Digitales Forum der LRS Selbsthilfegruppe” und bietet als online-basierte Plattform Unterstützung für Studierende mit LRS. Es handelt sich hierbei um ein Förderprojekt der Techniker Krankenkasse NRW und dem NRW-Landesverband für Studierende mit LRS e.V. unter der Projektleitung von Prof. Dr. Nicole Ramacher-Faasen (IU Düsseldorf) und Prof. Dr. Matthias Grünke (Universität zu Köln). Ziel des Projektes ist es, betroffene Studierende im Rahmen ihres Studiums durch das digitale Forum unterstützend zur Selbsthilfe anzuleiten und ihnen zu ermöglichen, sich innerhalb des Forums zu vernetzen, auszutauschen und sich untereinander Hilfestellung zu geben. Das Forum besteht hierfür aus den folgenden vier Säulen, welche die Basis für das Selbsthilfekonzept bilden:  
•    Digitaler Stuhlkreis
•    Peer-to-Peer-Austausch
•    Info Channels
•    Digitale Sprechstunde

Studierende mit LRS aus NRW können ab sofort das Angebot nutzen.

Uni Bayreuth: Sprachwissenschaftlerin erforscht Inklusion von Menschen mit Behinderung in sozialen Medien

Dr. Annamária Fábián-Trost, Linguistin an der Universität Bayreuth, ist eine von sieben herausragenden Forscher*innen, die ab Oktober 2022 vom Bayerischen Wissenschaftsministerium und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aus dem Programm „Digitale Transformation“ gefördert werden. Im Mittelpunkt ihres Projekts - so die Pressemitteilung - stehen digitale Instrumente und kommunikative Strategien, die in sozialen Medien zur Diskriminierung von Menschen mit Behinderung angewendet werden oder im Gegenteil die Inklusion von Menschen mit Behinderung nachhaltig stärken können.

Masterarbeit zur Selbsteinschätzung der Employability von Studierenden mit Beeinträchtigungen - Interviewpartner*innen gesucht

Gesucht werden Proband*innen mit Beeinträchtigungen für eine Masterarbeit im Studiengang erziehungswissenschaftlich-empirische Bildungsforschung an der Uni Erlangen-Nürnberg.

  • Informationen und Kontaktdaten

Charité + Uniklinik Schleswig-Holstein: Neue Forschungsergebnisse zu den Folgen einer Sars-CoV-2-Erkrankung

Nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 leiden deutlich mehr Menschen an einem chronischen Erschöpfungssyndrom als Menschen, die nicht mit dem Virus in Kontakt waren. Auch kognitive Defizite wie Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen treten nach einer Infektion häufiger auf. Wie Forschende der beteiligten Kliniken in einer aktuellen Untersuchung zeigen, sind überwiegend junge Frauen von einem Erschöpfungssyndrom betroffen.

Publikationen

Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: ein Drittel der Anfragen aufgrund von Behinderungen

Im Jahr 2021 gab es 5.617 Beratungsanfragen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die mit einem vom Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geschützten Diskriminierungsmerkmal zusammenhingen. 1.775 (32 Prozent) dieser Anfragen bezogen sich auf das Merkmal Behinderung und chronische Krankheiten.

Siglinde G.: "Unterwegs mit dem Asperger - Syndrom"

Die Autorin ist Juristin mit Asperger-Syndrom. Sie beschreibt die Innenwelten eines "Aspies", die Auswirkungen der Beeinträchtigung in unterschiedlichen Lebensbereichen sowie den langwierigen Weg zur stimmigen Diagnose. Die Autorin wirbt mit ihrem Buch für einen offeneren Umgang mit Themen, die in unserer Gesellschaft noch zu oft tabuisiert werden. Das Buch wendet sich an Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Ärzt*innen und Pädagog*innen und an alle, die sich für ein "Anders Sein" interessieren. Es ist im Verlag Manuela Kinzel, ISBN 3955441679, erschienen.

Aus den Medien

MeinBezirk.at: "Studieren auf Rädern"

In einem persönlichen Gespräch gewährt Julia Hofmarcher einen Einblick in den Studienalltag einer Rollstuhlnutzerin an der Uni Graz. Für sie besonders wichtig: die Unterstützung durch Studienassistenzen. 

Süddeutsche Zeitung: "Helfer für Menschen mit Behinderungen werden knapp"

In dem Artikel wird auf einen folgenschweren Personalmangel aufmerksam gemacht. Im Mittelpunkt steht die studierte Sozialpädagogin Beate Ottlik, die aufgrund einer Spastik auf 24h-Assistenz angewiesen ist. Um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, nutzt sie - wie auch viele Studierende - das so genannten Arbeitgebermodell. Sie organisiert und beschäftigt in Eigenregie 7 Assistenzen. Doch es wird immer schwieriger den Assistenzbedarf zu decken, weil das Arbeitsfeld kaum bekannt ist und das vom Leistungsträger zu deckende Lohnniveau sehr niedrig angesetzt ist. Im vorliegenden Fall verhandeln der Verbund behinderter Arbeitgeber (VbA) und die Vereinigung Integrationsförderung (VIF) deshalb schon seit zwei Jahren mit dem Bezirk Oberbayern, um Verbesserungen für diesen Sektor zu erreichen. Ihre Forderung: eine Bezahlung, angelehnt an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes.

Wiarda-Blog zu Bildung und Forschung: "Kaum noch ohne"

Der Wissenschaftsjournalist J.-M. Wiarda stellt fest: Es gibt immer noch Lehramtsstudierende, die das ganze Studium nie etwas über Inklusion lernen, doch zum Glück immer weniger. Das zeige der neue "Monitor Lehrerbildung". Trotzdem: Die Autor*innen fordern mehr Anstrengungen von Politik und Hochschulen.

Kobinet feiert 20. Geburtstag

Vor 20 Jahren hat sich der Verein "Kooperation Behinderter im Internet e. V." (kurz kobinet) gegründet und informiert seitdem regelmäßig über behindertenpolitische Themen. Davon profitieren auch wir. Herzlichen Glückwunsch!

Termine

iXNet - inklusives Expert*innennetzwerk: Veranstaltung zum Übergang vom Studium zum Beruf

Der Arbeitgeber-Service für schwerbehinderte Akademiker*innen (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit bietet im Rahmen von iXnet eine Informationsveranstaltung zum Übergang vom Studium in den Beruf an. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Studierende, Absolvent*innen und Berufseinsteiger*innen mit Schwerbehinderung, aber natürlich auch an alle, die an den Angeboten des Arbeitgeber-Service für schwerbehindert Akademiker interessiert sind.

Termin: 2. Oktober 2022, (13.30 - 14.15 Uhr)
Ort: Online via Skype
Zielgruppe: Studierende, Absolvent*innen und Berufseinsteiger*innen mit Schwerbehinderung und am Thema Interessierte
Veranstalter: Bundesagentur für Arbeit, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung - iXNet
Anmeldung: bis möglichst 30. September 2022 unter [email protected]

myAbility, die KfW Bank und ZAV der Bundesagentur für Arbeit: Karriere Café „(M)ein inklusiver Berufseinstieg“

Teilnehmende am Karrierecafé erwarten Tipps und Beispiele, wie ein erfolgreicher Start in den allgemeinen Arbeitsmarkt, ein Jobwechsel oder ein Wiedereinstieg nach längerer Auszeit gelingen kann. myability beantwortet die Frage: Woran erkenne ich inklusive Unternehmen?
Die KfW schildert, wie sie Fach- und Nachwuchskräfte rekrutiert und wie sie Inklusion am Arbeitsplatz verwirklicht. Zum Abschluss erläutert die ZAV, wie sie Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen bei einem nächsten Karriereschritt unterstützt.

Termin: 18. Oktober 2022 von 14.00-15.30 Uhr
Ort: Online via ZOOM
Zielgruppe: alle, die Interesse am Thema "Inklusiver Berufseinstieg" haben
Veranstalter: myability, KfW Bank, ZAV
Anmeldung: erforderlich

HS Magdeburg-Stendal: 25 Jahre Studiengang Gebärdensprachdolmetschen - es wird gefeiert!

Unter dem Motto „Gebärdensprachdolmetschen – Die letzten und die nächsten 25 Jahre" wird das Jubiläum gefeiert. Hierzu sind Zuschauer*innen, Wegbegleiter*innen, Expert*innen und natürlich insbesondere auch alle ehemaligen Studierenden recht herzlich eingeladen!

Termin: 28. Oktober 2022 (ab 10.00 Uhr)
Ort: Hochschule Magdeburg-Stendal, Campus Herrenkrug, Breitscheidstraße 2, 39114 Magdeburg
Zielgruppe: s.o.
Veranstalter: HS Magdeburg-Stendal
Kosten: 85 EURO, 35 EURO ermäßigt
Anmeldung: dringend erwünscht

Uni Halle-Wittenberg: "Zur Selektivität und (Un-)Möglichkeit wissenschaftlicher Karrieren für Akademiker*innen mit unsichtbaren Behinderungen"

Die Ringveranstaltung der "Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung" findet seit dem Sommersemester 2020 regelmäßig an der MLU statt und sensibilisiert Studierende und Beschäftigte der MLU sowie die interessierte Öffentlichkeit für Antidiskriminierungsthemen. Im Rahmen des o.g. Vortrages wird sich Marco Miguel Valero Sanchez mit den Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen von behinderten Akademiker*innen an deutschen Hochschulen beschäftigen. Er will außerdem aufzeigen, wie sich der Prozess des (Nicht-)Offenlegens unsichtbarer Behinderungen auf die soziale Interaktion an Hochschulen auswirkt und inwiefern daraus diskriminierende und behindernde Praktiken resultieren.

Termin: 21. November 2022 (18 - 20 Uhr)
Ort: Online via WEBEX
Zielgruppe: Studierende und Beschäftigte der Uni Halle-Wittenberg sowie die interessierte Öffentlichkeit
Veranstalter: Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung der Uni Halle-Wittenberg

DVBS: agnes@work-Fachtagung „Perspektiven der digitalen Arbeitswelt“ - Save the date

Die Fachtagung will die Bedingungen und Chancen beruflicher Teilhabe schwerbehinderter Menschen – insbesondere von Blinden und Sehbehinderten – vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in der Arbeitswelt beleuchten. Perspektiven der Betroffenen, unterschiedlicher Unterstützungsakteure, der Behinderten-Selbsthilfe und der Wissenschaft werden einbezogen. Es sollen Voraussetzungen für ein Unterstützungsnetzwerk skizziert werden, das die unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten verschiedener Akteure integriert.

Termin: 25. April 2023 (9:00 – 17:30 Uhr)
Ort: Berlin, Festsaal der Berliner Stadtmission, Lehrter Straße 68, 10557 Berlin
Zielgruppe: Betroffene, Unterstützer*innen, Behindertenselbsthilfe, alle am Thema Interessierten
Veranstalter: DVBS und sein Projekt agnes@work – Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufstätige
Informationen zum Programm in Kürze: www.agnes-at-work.de