29.04.2020

IBS Newsletter vom 30. April 2020

Tipps und Informationen Nr. 4 / 2020

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Studieren in Corona-Zeiten

IBS: Online-Lehre (fast) ohne Barrieren

In der aktuellen Situation stellen die Hochschulen Lehre und Prüfen auf Online-Formate um. Vor diesem Hintergrund hat die IBS eine Übersicht über bestehende Handreichungen und Leitfäden zur Umsetzung von barrierefreien Online-Lehr- und Prüfungsformaten erstellt. Die Aufstellung basiert auf einer exemplarischen Auswahl, die jederzeit aktualisiert und um neue Themen und Lösungsansätze ergänzt werden kann. Bitte senden Sie uns Handreichungen und good practice zur Umsetzung barrierefreier digitaler Lehre zu. Wir nehmen sie gerne in unsere Online-Bibliothek auf. 

 

IBS: Online-Lehre (fast) ohne Barrieren

Weitere Leitfäden von Hochschulen zu barrierefreier Lehre finden Sie in der Online-Bibliothek der IBS

 

HRK: Belange Studierender mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen berücksichtigen

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat in ihrer Pressemitteilung zum Semesterstart darauf hingewiesen, dass die aktuelle Situation zu zusätzlichen Erschwernissen für Studierende mit gesundheitlichen Einschränkungen führt. Bei den weiteren Planungen seien die besonderen Schutzbedürfnisse chronisch kranker Studierender zu berücksichtigen.

 

HRK-Präsident zum Sommersemester. Pressemitteilung vom 20.4.2020

 

NRW: Verordnung ermöglicht Hochschulen Flexibilität bei Nachteilsausgleichen

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen hat zum 18. April 2020 eine Rechtsverordnung erlassen, um die Funktionsfähigkeit der Hochschulen in der Corona-Epidemie zu gewährleisten. Die Rechtsverordnung soll unter anderem Online-Prüfungen und Freiversuche bei Prüfungen ermöglichen. Die Hochschulen sollen auch von den Prüfungsordnungen abweichende Regelungen treffen können, soweit dies sachgerecht ist, um ein Studium unter den Bedingungen der Pandemie zu ermöglichen. Dies betrifft auch die nachteilsausgleichenden Regelungen für Studierende mit Behinderung oder chronischen Erkrankung sowie die Art und Weise der Erbringung des Nachweises der krankheitsbedingten Prüfungsunfähigkeit. 

 

Corona-Epidemie-Hochschulverordnung

 

Interessante Links

 

Informationen zu Studieren in der Pandemie (Studienfinanzierung, Jobben, Wohnen in den Studentenwohnheimen u.a.) auf den Seiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), von studies online und dem Deutschen Studentenwerk (DSW)

"10 Tipps um alleine zurechtzukommen" von der Psychosozialen Beratungsstelle des Studentenwerks Göttingen

Ausnahmen von der Maskenpflicht auf Grund einer Behinderung - Länderregelungen

 

Aus Hochschulen und Studentenwerken

Studierendenwerk Bonn: Beratung für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten

Das Studierendenwerk Bonn erweitert sein Angebot im Bereich „Soziales“ und bietet ab 4. Mai 2020 eine Beratung für Studierende mit chronischer Krankheit oder Behinderung (Beeinträchtigt studieren). In Absprache und in Kooperation mit dem AStA und der Beauftragten der Universität Bonn wird der Schwerpunkt der Beratung auf Finanzierungsfragen liegen. Die Beratung zu Nachteilausgleichen in Studium und Prüfungen erfolgt wie bisher durch die Beauftragten der Universität Bonn, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Alanus Hochschule.

 

Studierendenwerk Bonn: Beeinträchtigt studieren

Liste der Beauftragten und Berater*innen der Hochschulen und Studentenwerke für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten

 

Aus den Bundesländern

Thüringen: Förderprogramm für mehr Inklusion in Hochschulen

Die thüringische Landesregierung will für Inklusion in allen Lebensphasen streiten, damit Menschen mit Behinderung selbstverständlich teilhaben können. Die Inklusion in Hochschulen soll durch ein eigenes Förderprogramm unterstützt werden.

 

Gemeinsam neue Wege gehen. Thüringen demokratisch, sozial und ökologisch gestalten. Koalitionsvertrag zwischen den Parteien DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für die 7. Wahlperiode des Thüringer Landtags. vgl. S. 15, 27

 

Baden-Württemberg: Daueraufgabe Inklusion an Hochschulen

Inklusion sei eine Daueraufgabe. Dies bekräftigte die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, in der Sitzung des Wissenschaftsausschusses des Landtags am 22.1.2020. Sie würdigte das Engagement derjenigen, die sich für mehr Inklusion in Hochschulen engagierten. Es gehe darum "nicht wegzuschauen und wegzudelegieren, sondern auf vorhandene Probleme zu reagieren und nicht nur in Gebäuden, sondern auch in den Köpfen Barrierefreiheit zu schaffen".

 

Landtag von Baden-Württemberg. Beschlussempfehlungen und Berichte zu Anträgen von Fraktionen und von Abgeordneten. Drs. 16/7835, S. 27f 

 

Sachsen: Best-Practice im Bereich Inklusion an sächsischen Hochschulen

Auf der Website der Koordinierungsstelle zur Förderung der Chancengleichheit an sächsischen Hochschulen und Universitäten finden sich künftig Best-Practice Beispiele aus Sachsen, inklusive Kurzportraits und Ansprechpersonen. 

 

Inklusion: Best Practice Beispiele in Sachsen

 

Publikationen

Hochschule inklusiv - Biografische Erfahrungen behinderter Studierender

Die Autorin skizziert in dem Beitrag kurz die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Weg behinderter Menschen in die Institution Hochschule sowie - unter Nutzung statistischer Daten für Deutschland und Österreich - deren gegenwärtige Situation im Studium. Welche Exklusionsprozesse die Studierenden konkret erleben, verdeutlicht sie am Beispiel eines hörbeeinträchtigten sowie einer rollstuhlnutzenden Studierenden.

 

Straub, T.M.: Hochschule inklusiv - Biografische Erfahrungen behinderter Studierender. Von individuellen Handlungsmöglichkeiten und strukturellen Bedingungen im universitären Raum. In: Brehme, D., Fuchs, P., Köbsell, S. & Wesselmann, C. (Hrsg.) (2020): Disability Studies im deutschsprachigen Raum: Zwischen Vereinnahmung und Emanzipation. Beltz Juventa: Weinheim. S. 253ff

Weitere Fachliteratur in der Online-Bibliothek der IBS

 

Forschung & Lehre: Das Recht auf Inklusion an Hochschulen

Inklusion ist in Deutschland ein Menschenrecht. Die Juristin des Deutschen Hochschulverbandes, Dr. Annette Gaentzsch, erklärt, was das z.B. für die Infrastruktur, das Prüfungsrecht und die Bewerbung auf eine Professur bedeutet.

 

Annette Gaentzsch: Das Recht auf Inklusion an Hochschulen. Forschung & Lehre, Heft 4/20, S. 314ff

 

Verschiedenes

Bundesweiter Hackathon: Wir hacken das digitale Sommersemester

Am 6. und 7. Mai 2020 findet ein Online-Hackathon zum digitalen Sommersemester statt. Ziel des Hackathons ist es, innovative Lösungen für Studium und Lehre in Zeiten von Corona zu erarbeiten. Organisiert wird die Veranstaltung vom Hochschulforum Digitalisierung. Ein Themencluster beschäftigt sich auch mit der Frage, wie Bildungsgerechtigkeit und Barrierefreiheit im Digitalen sichergestellt werden können. Challenges können bis Sonntag, den 03.05.2020, 12:00 Uhr durch Pat*innen in einem der Themencluster eingereicht werden. Bis Dienstag den 05.05.2020 ist die Anmeldung als Hacker*in oder Mentor*in möglich.

 

Informationen zum Hackathon und Anmeldung

 

Studium und Behinderung in den Medien

mdr: Mein Weg - Studieren mit Behinderung

Der Beitrag porträtiert Janis McDavid. Er ist Student der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Witten-Herdecke und zugleich oft unterwegs als Redner bei Unternehmen, Vereinen oder auf Messen.

 

Zum Artikel: Mein Weg - Studieren mit Behinderung

 

Main Echo: Wie junge Menschen mit Asperger-Syndrom gut durch die Uni kommen

An der Universität Würzburg finden Studierende mit Beeinträchtigungen Beratung und Unterstützung bei der Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Krankheit (KIS). Das gilt nicht nur für Studierende mit motorischen oder Sinnesbeeinträchtigungen, sondern auch für diejenigen mit seelischen Beeinträchtigungen wie z.B. Autismus.

 

Zum Artikel: Mit Studienbegleitung klappt es