07.12.2022

Hochschulpolitik

Studierendenwerke: Für die Gas- und Strompreisbremse den Vorpandemie-Verbrauch zugrunde legen

Das Jahr 2019 als Bemessungsgrundlage nehmen, nicht 2021; Grund: Mensen und Cafeterien der Studierendenwerke waren 2021 pandemiebedingt monatelang geschlossen; Weitere Forderung: Höhere Finanzhilfen der Bundesländer nach dem Vorbild Niedersachsens, das 30 Millionen Euro Krisenzuschuss an seine Studentenwerke auszahlt; DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl: „Den Studierenden ist nicht noch ein Energie-Lockdown zuzumuten“

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Die im Deutschen Studierendenwerk (DSW) organisierten Studierendenwerke fordern die Bundesregierung auf, als Bemessungsgrundlage für die Gas- und Strompreise den Vorpandemie-Verbrauch des Jahres 2019 zu wählen und nicht, wie bisher geplant, die Verbräuche des Pandemie-Jahres 2021, als die rund 950 hochschulgastronomischen Einrichtungen der Studierendenwerke – Mensen, Cafeterien, Kaffeebars – noch monatelang wegen der Pandemie geschlossen waren.

Außerdem appellieren die Studierendenwerke an die Bundesländer, sie im Interesse der Studierenden finanziell stärker zu unterstützen. Als Vorbild nennen sie das Land Niedersachsen, dessen neu gewählte Regierung seine Studentenwerke in den Jahren 2022 und 2023 mit 30 Millionen Euro Krisenzuschuss zusätzlich fördert.

Auf der DSW-Mitgliederversammlung der Studierendenwerke am 7. Dezember 2022 in Berlin erklärte DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl:

„Die Studierendenwerke benötigen sehr rasch nun mehr finanzielle Unterstützung von den Ländern nach dem Vorbild Niedersachsens, damit sie die enormen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln nicht weiterreichen müssen an die Studierenden, in Form von stark erhöhten Mieten in den Studierendenwohnheimen und teurerem Essen in den Mensen.

Das tun zu müssen, geht gegen die ‚DNA‘ der Studierendenwerke, deren Auftrag es als gemeinnützige Organisationen ist, die Studierenden mit bezahlbarem Wohnraum und günstigem Essen möglichst gut zu versorgen.“

Anbuhl erinnert daran, dass es das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern, Studierendenverbänden sowie der Studierendenwerke selbst ist, in diesem Winter die Hochschulen, Mensen und Cafeterien offen zu halten.

Er sagt: „Den Studierenden ist nach der Corona-Pandemie nicht noch ein Energie-Lockdown zuzumuten. Es wäre sozial und ökologisch kontraproduktiv, die rund 400 Hochschulen herunterzufahren und 2,9 Millionen Studierende ins Homeoffice zu schicken.“