07.12.2022

Hochschulpolitik

49-€-Ticket – Semesterticket: Studierenden-werke fordern Preisobergrenze

Mitgliederversammlung aller Studierendenwerke unter dem Dach des Deutschen Studierendenwerks (DSW); DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl: „Studierende sind bei den Planungen zum 49-Euro-Ticket zu berücksichtigen“; DSW: Semestertickets müssen erhalten bleiben; Studierende müssen sich auch in Zukunft Mobilität und die Teilnahme am Präsenzstudium leisten können

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Die Studierenden in Deutschland dürfen nicht durch unverhältnismäßig hohe Kosten für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) belastet werden. Gegenüber dem geplanten 49-Euro-Ticket des Bundes darf es nicht zu Benachteiligungen von Studierenden kommen.  Das fordern die 57 im Deutschen Studierendenwerk (DSW) zusammengeschlossenen Studierendwerke.

DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl: „Mobilität ist die Voraussetzung für Bildung. 49 Euro monatlich für Mobilität aber können sich Studierende nicht leisten. Den in der Regel geringen Einkünften von Studierenden stehen die extrem gestiegenen Kosten für Miete, Energie, Essen, Lernmittel, Krankenversicherung usw. gegenüber. Verteuerungen beim Semesterticket sind nicht mehr zu verkraften.

Die Einführung des von Bund und Ländern geplanten 49-Euro-Tickets wird fatale Auswirkungen auf das Angebot der kostengünstigen Semestertickets bundesweit haben. Ein verpflichtender Beitrag zu einem regionalen Semesterticket, der sich in der Höhe nicht deutlich vom Ticketpreis für das bundesweite Deutschlandticket unterscheidet, wäre nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung nicht mehr vertretbar.

Der Fortbestand der bisherigen Semestertickets, die die Mobilität von Studierenden gesichert haben, ist ernstlich gefährdet. Eine solche finanzielle Mehrbelastung kann Studierenden, die am Rande der Armutsgrenze für die Zukunft Deutschlands stehen sollen, nicht zugemutet werden. 

Die monatlichen Ticketpreise für Studierende müssen deutlich unter den Kosten des 49-Euro-Tickets liegen. Dazu wird eine besondere, über das 49 Euro Ticket hinausgehende Bezuschussung für studentische Mobilität benötigt.

Die Mehrzahl der Studierenden ist auf den ÖPNV angewiesen, um die Hochschulen zu erreichen. Damit das Studium allen offensteht, bedarf es eines bezahlbaren Angebots für Studierende – und eines funktionierenden öffentlichen Nahverkehrs.“