Legasthenie - Technische und personelle Unterstützung

Studierende mit Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung) haben Schwierigkeiten mit der Aufnahme und dem Verfassen von Texten. Diese Lernstörung, die als Behinderung durch die WHO anerkannt ist, steht in keinem Zusammenhang mit den intellektuellen Fähigkeiten.

Zumeist möchten Studierende mit Legasthenie möglichst wenig auffallen. Für Lehrende und Studierende ist das Thema immer noch ein Tabu. Die Studierenden fühlen sich nicht als behindert und fürchten Benachteiligung durch ein Outing.

Nachteilsausgleiche, Unterstützung durch Mitschreibassistenz und Berücksichtigung der Belange in Vorlesungen und Seminaren setzen allerdings voraus, dass sich die Studierenden – soweit nötig – zu ihrer Beeinträchtigung bekennen. In jedem Fall sollte man sich mit der oder dem Behindertenbeauftragten der Hochschule beraten und Kontakt zu anderen Studierenden mit Legasthenie aufbauen.

Unterstützung erhalten Studierende mit Legasthenie durch

Hinweis zur Finanzierung: Die Finanzierung von studienbezogenen, individuell erforderlichen Hilfen kann unter bestimmten Voraussetzungen über die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (SGB XII) erfolgen.

Hinweis zu Präsenzveranstaltungen und Prüfungssituationen: Neben technischen Hilfen und personellen Unterstützungen sind Studierende mit Legasthenie auf die Berücksichtigung ihrer Belange in Lehrsituationen und auf Nachteilsausgleiche im Studium und bei Prüfungen angewiesen. Der Anspruch auf Nachteilsausgleiche ist mittlerweile auch in Deutschland durch Gerichte bestätigt worden.

Computer mit Sprachausgabe und automatischer Rechtschreibprüfung

Technische Hilfsmittel tragen wesentlich dazu bei, die Auswirkungen einer Legasthenie zu kompensieren. Dazu gehören besonders:

  • Computer mit Sprachausgabe
  • Hörmedien
  • Schreibprogramme mit automatischer Rechtschreib- und Grammatikprüfung.

Spezielle Software unterstützt das Erfassen des Textes und die Korrektur selbstverfasster Dokumente.

Aufgelesene Literatur – Mitschriften

Wie Studierende mit Sehbeeinträchtigungen sind einige Studierende mit Legasthenie auf umgesetzte Literatur angewiesen. Für Mitschriften in Vorlesungen und Seminaren kann die Unterstützung durch Mitschreibkräfte von Vorteil sein. Alternativ kann darum gebeten werden, die Veranstaltung – ausschließlich zum eigenen Gebrauch – mitzuschneiden.